Begriffserklärung Native Blockchain
Der Begriff nativ stammt aus dem Lateinischen nativus und bedeutet „ursprünglich“ oder „von Natur aus“. Übertragen auf die Blockchain-Welt beschreibt eine native Blockchain ein System, das von Grund auf eigenständig entwickelt wurde: mit eigener Genesis, eigenem Konsensus und ohne Abhängigkeit von fremden Plattformen oder zentralen Instanzen.
Eine native Blockchain ist damit nicht nur technisch eigenständig, sondern auch organisatorisch so aufgebaut, dass Manipulation strukturell ausgeschlossen ist – in der Regel durch DAO-Strukturen statt CEO, Stiftung oder Rat. Der absolute Wille zur Unverfälschbarkeit ist dabei die Essenz, ohne die keine echte dezentrale native Blockchain entstehen kann. Nur dadurch kann eine Blockchain wirklich nativ sein – und damit die höchste Stufe an Sicherheit, Qualität und Unverfälschbarkeit verkörpern.
Bitcoin gilt als die erste echte native Blockchain. Infinity-Economics ist vermutlich die zweite und bis heute eine der wenigen, die diesen Anspruch vollständig erfüllt.
Technische Beschreibung
Eine native Blockchain erfüllt bestimmte Kernkriterien:
- Originäre Entstehung 
 – Start mit einem eigenen Genesis-Block.
 – Eigenes Protokoll und eigener Konsensusmechanismus (z. B. PoW, PoS).
- Unabhängigkeit 
 – Keine Abhängigkeit von einer fremden Blockchain (kein ERC-20, kein Smart Contract-Konstrukt auf fremder Chain).
 – Eigenes Netzwerk von Nodes, die unabhängig betrieben werden.
- Open Source 
 – Vollständige Offenlegung des Quellcodes.
 – Jeder kann den Code prüfen, verifizieren und weiterentwickeln.
- Dezentralität & DAO-Struktur 
 – Keine zentrale Instanz wie CEO oder Stiftung.
 – Steuerung durch Community-Mechanismen (DAO, On-Chain-Governance).
- Strukturelle Unverfälschbarkeit 
 – Regeln sind im Protokoll festgeschrieben und nicht nachträglich manipulierbar.
 – Sicherheit entsteht aus Systemdesign, nicht aus Vertrauen in Personen.
Nur wenn alle diese technischen und organisatorischen Eigenschaften vereint sind, kann eine Blockchain als nativ gelten.
Häufige Missverständnisse rund um „nativ“ im Blockchain-Kontext
Im Blockchain-Bereich wird das Wort nativ in vielen Zusammenhängen verwendet – doch diese Begriffe dürfen nicht mit einer wirklich nativen Blockchain verwechselt werden.
- Native Token 
 Der systemeigene Coin einer Blockchain (z. B. BTC auf Bitcoin, ETH auf Ethereum, XIN auf Infinity-Economics). Ein nativer Token allein macht aber noch keine native Blockchain – viele Tokens existieren nur als Anhängsel auf fremden Chains.
- Native Smart Contracts 
 Funktionen oder Verträge, die direkt im Protokoll einer Blockchain verankert sind. Trotzdem kann eine Blockchain auch mit nativen Smart Contracts zentralisiert oder kontrollierbar sein.
- Native Anwendungen (dApps) oder Assets 
 Anwendungen oder digitale Werte, die direkt auf einer Blockchain laufen. Sie profitieren vom Netzwerk, machen es aber nicht automatisch zu einer nativen Blockchain.
- Native Unterstützung (z. B. in Wallets oder Börsen) 
 Gemeint ist die direkte Integration eines Coins oder Tokens in eine Software. Das sagt nichts über die Unabhängigkeit oder Dezentralität der Blockchain selbst aus.
Wichtig:
„Nativ“ bedeutet in diesen Fällen nur, dass etwas untrennbar mit dem Basissystem verbunden ist – aber nicht, dass es sich um eine wirklich unabhängige, eigenständige und dezentrale Blockchain handelt. Eine native Blockchain erfüllt weit strengere Kriterien (siehe oben).
Technik ist wichtig – aber nicht entscheidend
Open Source, Kryptografie und Dezentralität sind essenzielle Voraussetzungen für eine native Blockchain. Doch sie allein genügen nicht. Entscheidend ist die strukturelle Unverfälschbarkeit und der Wille zur Unabhängigkeit.
Bitcoin und Infinity-Economics sind Beispiele für native Blockchains – trotz unterschiedlicher technischer Ansätze (Proof-of-Work vs. Proof-of-Stake). Sie zeigen: Es geht nicht um eine bestimmte Technologie, sondern darum, ein System zu schaffen, das niemandem gehört – und genau deshalb allen gehört.
