Visualization of a native blockchain network showing interconnected digital blocks with glowing nodes symbolizing decentralization, security, and code-level independence.

Author:
 Kiana Kipper

Date:
 21.10.2025

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Der wahre innere Wert nativer Blockchains

Die österreichische Schule der Nationalökonomie hat in vielem recht. Sie erkennt, dass gesundes Geld nicht am Reissbrett entsteht, sondern aus Ordnung, Knappheit und Vertrauen.

Aber hier nicht.
Nicht dort, wo sie an der Materialität der „Ware“ festhält und den funktionalen Wert digitaler Ordnung unterschätzt.

Denn im digitalen Zeitalter ist nicht mehr das Material knapp, sondern die Fälschungssicherheit, die Manipulationsresistenz und die Verlässlichkeit von Regeln.
Genau hier liegt der wahre innere Wert nativer Blockchains – in der Fähigkeit, Vertrauen durch Mathematik zu ersetzen.

1. Der Kernirrtum: „Kein Warengeld, also kein Geld“

These der Kritiker

Bitcoin – und damit jede Kryptowährung – könne als Nicht-Warengeld nie „richtiges“ Geld werden.
Es fehle der innere Wert.

Antwort

Diese Argumentation ist historisch nachvollziehbar, aber technologisch unvollständig.
In einer analogen Welt brauchte Geld einen physischen Träger – etwa Gold –, dessen Knappheit und Beständigkeit Vertrauen stifteten.
In einer digitalen Welt übernimmt diese Rolle ein Regelwerk, das Knappheit, Eigentum und Transfer ohne Dritte garantiert.

Das ist nicht „nur Code“.
Das ist institutionalisierte Verlässlichkeit – in Software gegossen.

Innere Wertdefinition im Digitalen

Nicht Stofflichkeit begründet Wert,
sondern die garantierte Durchsetzung knapper Regeln –
ohne Willkür und ohne zentrale Angriffsfläche.

Beispiele:

  • Bitcoin realisiert digitale Knappheit, eine fixe Geldmenge und finale Abwicklung ohne Intermediär.
  • Infinity-Economics (IE) erweitert diese Basis um funktionale Werkzeuge – Assets, Alias, DAO-Voting, Escrow, Subscriptions und Smart-Funktionen – und bildet damit ganze wirtschaftliche Beziehungen dezentral ab.

2. „Innere Wertlosigkeit“ – wenn das richtige Kriterium am falschen Ort gesucht wird

Einwand

Man könne Bitcoin oder IE „nicht essen, nicht verbrennen, keine Nägel einschlagen“.

Replik

Das stimmt – ist aber ein Kategorienfehler.
Geld ist kein Konsumgut, sondern ein Regelgut:
Es koordiniert Zeitpräferenzen, Tausch und Investitionen.
Sein Wert liegt nicht im Anfassen, sondern im Funktionieren.

Vergleich

Eigenschaft
Gold
Fiatgeld
Native Blockchain
Substanz
physisch, knapp, träge
Papier oder Zahl, beliebig
digital, mathematisch begrenzt
Teilbarkeit & Transport
schwer, unpraktisch
leicht, zentralisiert
grenzenlos, dezentral
Vertrauen
durch Staat & Tradition
durch Zwang & Gesetz
durch Code & Community
Funktionaler Wert
begrenzt
keiner
Sicherheit, Transparenz, Unabhängigkeit

Die Substanz ist hier nicht Metall, sondern Institution –
und die Institution heisst: unveränderbare, öffentlich prüfbare Regeln.

3. Knappheit, Kosten, Sicherheit: das digitale Golddreieck

A) Knappheit

  • Bitcoin: mathematisch begrenzte Geldmenge, transparente Emission.
  • Infinity-Economics: fester Supply von 9 Milliarden XIN, ökonomisch stabiler Rahmen, kein „Nachdrucken“.

B) Kosten der Manipulation

  • Bei Fiat ist das Ändern der Geldmenge billig – ein politischer Entscheid.
  • Bei Gold ist Fälschungssicherheit aufwendig – physische Kontrolle, Transport, Lagerung.
  • Bei Blockchain ist Manipulation ökonomisch teuer – jeder Angriff auf den Konsens kostet Energie, Stake und Reputation und bleibt transparent sichtbar.

Der wahre Wert entsteht nicht durch Produktionskosten,
sondern durch die Kosten der Manipulation.

C) Sicherheit & Funktion

Native Blockchains garantieren:

  • Finalität – Transaktionen sind unumkehrbar.
  • Zensurresistenz – kein Akteur kann Transaktionen stoppen.
  • Integrität – Regeländerungen nur durch offenen Konsens.

Das ist funktionaler innerer Wert.

4. „Nur Spekulation“? – Geld entsteht stets am Rand, nicht im Zentrum

Einwand

Kryptowährungen seien reine Spekulation.

Antwort

Jede neue Geldordnung begann als Randphänomen.
Gold war einst Tauschmittel zwischen Händlern,
Fiatgeld begann als Versprechen auf Gold,
und beide setzten sich erst durch, als der Nutzen ihre Akzeptanz überstieg.

Die Entwicklung folgt einem klaren Muster:

  1. Wertespeicher: Frühnutzer sichern Kaufkraft gegen bestehende Risiken.
  2. Tauschmittel: Das Netzwerk wächst, Infrastruktur verbessert sich.
  3. Recheneinheit: Preise und Löhne werden in der neuen Einheit angegeben.

Bitcoin steht zwischen Stufe 2 und 3.
Infinity-Economics beschleunigt den Übergang, weil es mit integrierten Werkzeugen bereits reale wirtschaftliche Anwendungen schafft – Crowdfunding, DAO-Governance, Escrow und Subscriptions.

5. Native Blockchain – die wahre Eigenständigkeit digitaler Werte

Der Begriff „Blockchain“ wird heute inflationär verwendet.
Kaum ein Projekt, das sich nicht so nennt. Doch Blockchain ist nicht gleich Blockchain.
Selbst viele selbständige Blockchains, also Systeme mit eigener Infrastruktur und eigenem Konsensmechanismus, sind noch lange nicht nativ.

Die Unterscheidung ist entscheidend – und wird fast überall übersehen.

Selbständig ist nicht gleich nativ

Eine selbständige Blockchain ist eine eigenständige Chain mit eigenem Netzwerk, eigenem Konsensmechanismus und eigenem Token. Sie ist nicht von einer anderen Plattform abhängig.
Das gilt etwa für Ethereum, Avalanche, Cardano oder andere „Layer-1-Chains“.

Doch ihre Unabhängigkeit endet dort, wo die Kontrolle über den Code zentralisiert bleibt.
Denn in diesen Systemen wird das Skript, also das Regelwerk, das alle Funktionen, Berechnungen und Zustände der Blockchain bestimmt, von einem klar abgegrenzten Entwicklerkreis verwaltet.
Das bedeutet:
Neue Regeln, Updates oder technische Änderungen können – auch ohne Konsens aller Netzwerkteilnehmer – vorbereitet und durchgesetzt werden.

Das mag effizient sein, ist aber nicht dezentral.
Und genau hier liegt der Unterschied zwischen selbständig und nativ.

Was bedeutet „nativ“ wirklich?

Eine native Blockchain ist weit mehr als nur unabhängig.
Sie ist souverän – technisch, ökonomisch und regelbasiert.
Das bedeutet:

  1. Eigenes Protokoll: Das gesamte Regelwerk (Skript) ist Teil des öffentlichen Konsenses.
  2. Dezentrales Skript: Jeder Node führt denselben Code aus, jede Regeländerung erfordert den Konsens des gesamten Netzwerks.
  3. Unveränderbare Logik: Keine zentrale Stelle kann heimlich oder selektiv den Code modifizieren.
  4. Protokollhoheit: Alle Funktionen – Transaktionen, Smart Contracts, DAO, Assets, Identitäten – sind direkt im Basisskript integriert, nicht durch externe Add-Ons.

Erst wenn sowohl das Ledger als auch das Skript selbst dezentralisiert sind, kann man berechtigt von einer nativen Blockchain sprechen.

Der entscheidende Unterschied: das Skript ist Teil des Konsenses

Bei einer wirklich nativen Blockchain gilt:
Nicht nur die Transaktionsdaten (Ledger), sondern auch das Protokollskript selbst wird durch das Netzwerk validiert.
Es gibt keine zentrale Entwicklerinstanz, die die Regeln eigenmächtig verändern könnte.

Das ist der Kern echter technischer Souveränität:
Die Blockchain lebt durch ihren Code – und der Code gehört allen.

Das schützt nicht nur die Buchhaltung (Ledger), sondern das gesamte Regelwerk vor Manipulation.
Keine Regierung, kein Entwicklerteam, kein Unternehmen kann eine Regel ändern, ohne dass die Mehrheit des Netzwerks zustimmt.

Beispiel:

  • Ethereum ist eine selbständige Blockchain, weil sie technisch eigenständig läuft.
    Doch sie ist nicht nativ, da Regeländerungen von der Ethereum Foundation und wenigen Core-Developern zentral vorgeschlagen und durchgesetzt werden.
  • Bitcoin und Infinity-Economics (IE) hingegen sind native Blockchains, weil ihre Protokolle selbst Bestandteil des dezentralen Konsenses sind.
    Jede Regeländerung muss durch offene Konsensmechanismen (z. B. Voting oder Hard-Fork-Mehrheiten) legitimiert werden.

Vergleich

Merkmal
Native Blockchain (z. B. Bitcoin, Infinity-Economics)
Selbständige Blockchain (z. B. Ethereum, Avalanche)
Tokenbasierte Lösung (z. B. ERC-20, BSC, Polygon)
Eigene Chain / Protokoll
ja
ja
nein
Eigener Konsensmechanismus
ja (PoW, PoS, Voting)
ja
nein
Skript-Dezentralität
ja – Skript Teil des Konsenses
teilweise – zentral verwaltet
nein
Unabhängigkeit
vollständig
technisch ja, governance-seitig begrenzt
abhängig von Host-Chain
Sicherheit & Integrität
systemeigen, unveränderbar
durch Entwickler steuerbar
fremdbestimmt
Regel- und Skriptsouveränität
dezentral verteilt
zentral gelenkt
zentralisiert
Wertbasis
aus eigenem Regelwerk
aus Governance-Vertrauen
abgeleitet
Beispiele
Bitcoin, Infinity-Economics
Ethereum, Cardano, Avalanche
ERC-20, Wrapped Assets

Warum das entscheidend ist

Nur eine native Blockchain kann vollständige Integrität und Regelstabilität garantieren.
Bei selbständigen Blockchains kann das Protokoll geändert werden – bei nativen nicht, ausser durch Konsens.

Was auf der Chain steht, bleibt.
Was im Code steht, gilt – für alle.

Eine native Blockchain ist daher nicht einfach ein technisches System, sondern eine institutionalisierte Regelordnung, die keiner zentralen Macht untersteht.

Infinity-Economics als Beispiel

Infinity-Economics (IE) ist seit 2017 aktiv und gehört zu den wenigen echten nativen Blockchains.
Das Netzwerk besitzt:

  • ein eigenes Protokoll mit Proof-of-Stake-Konsens,
  • ein fix definiertes Skript, das von allen Nodes gemeinsam validiert wird,
  • und eine vollständig integrierte Funktionsarchitektur: Alias, Assets, DAO-Voting, Escrow, Crowdfunding, Smart-Funktionen.

Alle Funktionen laufen innerhalb des nativen Protokolls, nicht auf separaten Smart-Contract-Layern.
Damit ist IE sowohl technisch als auch governance-seitig voll dezentralisiert.
Es ist die logische Weiterentwicklung des Bitcoin-Prinzips – von rein monetärer Ordnung hin zu vollständiger wirtschaftlicher Dezentralität.

Fazit dieses Abschnitts

Der Unterschied zwischen selbständig und nativ ist der zwischen Freiheit und Erlaubnis.
Selbständige Blockchains sind unabhängig – solange der Entwickler es erlaubt.
Native Blockchains sind frei – weil die Gemeinschaft das Regelwerk trägt.

Nur wenn auch das Skript dezentral ist,
ist eine Blockchain wirklich nativ.

Wer die vollständige Definition nachlesen möchte, findet sie im offiziellen Glossar der ieCommunity:
👉 https://iecommunity.net/blockchain-glossar/nativ-blockchain/

6. Die grossen Kritikpunkte – und die substanziellen Antworten

6.1 Volatilität

Volatilität ist kein Fehler, sondern ein Symptom der Entstehung.
Je grösser die Adoption, desto stabiler der Preis.
Native Systeme können zusätzlich assetgestützte Stable-Units integrieren, ohne ihr Grundgeld zu schwächen – IE zeigt, wie das über On-Chain-Mechanismen möglich ist.

6.2 Energie / Ökologie

Proof-of-Work (Bitcoin) kostet Energie – das ist der Preis der Zensurresistenz.
Proof-of-Stake (IE) erreicht denselben Effekt mit ökonomischer Sicherheit statt Stromverbrauch.
Wichtig ist nicht das Medium der Sicherheit, sondern die Unmöglichkeit der Manipulation.

6.3 Kriminalität

Das Argument ist alt – und falsch.
Verbrechen nutzt jedes Werkzeug. Doch Blockchains sind transparente Hauptbücher.
Fiat-Systeme sind anonymer als Bitcoin.
Das Problem ist der Missbrauch, nicht die Technologie.

Rechtsstaaten sollten Akteure regulieren, nicht Mathematik.

6.4 Bedienbarkeit / Skalierung

Jede Infrastruktur beginnt sperrig – das Internet 1995 war es auch.
Heute entstehen nutzerfreundliche Wallets, Layer-2-Lösungen und Off-Chain-Speicher (IPFS).
Infinity-Economics integriert viele davon direkt im Protokoll – ein Baukasten für reale Wirtschaftsanwendungen ohne Drittvertrauen.

6.5 Governance

Die Machtfrage entscheidet über Freiheit oder Kontrolle.
In der Blockchain-Welt gibt es zwei Ansätze:

  • Bitcoin: Minimale Governance, maximale Regelstrenge.
  • IE: Transparente On-Chain-Abstimmungen über DAO-Voting.

Beide Modelle sind ehrlicher als das Hinterzimmerprinzip der Zentralbanken.

7. Der ökonomische Segen nativer Blockchains

  1. Eigentumssouveränität: Der private Schlüssel ist der Besitz.
  2. Zensurresistenz: Keine Erlaubnis nötig – Freiheit by Design.
  3. Finale Abwicklung: Kein Rückbuchungsrisiko, kein Intermediär.
  4. Programmierbare Verträge: Escrow, Crowdfunding, Subscriptions – direkt im Protokoll.
  5. Transparenz & Prüfbarkeit: Öffentliche, kryptografisch gesicherte Historie.
  6. Grenzenlosigkeit & Teilbarkeit: Mikrozahlungen, globale Reichweite, 24/7-Verfügbarkeit.
  7. Makro-Stabilität durch Regelbindung: Keine diskretionäre Geldpolitik – nur Regeln, keine Willkür.

8. Bitcoin und Infinity-Economics: komplementäre Rollen

  • Bitcoin ist das monolithische Fundament – digitaler Wertspeicher mit unerschütterlicher Einfachheit.
  • Infinity-Economics ist die ökonomische Werkzeugkiste – mit integrierten Markt-, Governance- und Anwendungsfunktionen.

Beide sind nativ.
Beide ersetzen Vertrauen in Menschen durch Vertrauen in Regeln.
Beide zeigen, dass Freiheit und Ordnung kein Widerspruch sind – wenn der Code das Gesetz ist.

9. Vom Stoff zum System – die neue Definition des inneren Wertes

Früher galt:

„Innerer Wert“ = physischer Nutzen einer Ware.

Heute gilt:

„Innerer Wert“ = verlässliche, nicht manipulierbare Regelbindung,
die Eigentum, Knappheit und Tausch garantiert.

  • Gold verankert Knappheit im Stoff.
  • Fiat simuliert Knappheit per Dekret.
  • Native Blockchains verankern Knappheit im Regelwerk – öffentlich, prüfbar, neutral.

10. Fazit: Die Zukunft des Geldes ist regelgebunden – nicht autoritätsgebunden

Die österreichische Schule hat recht:
Geld braucht Ordnung, Knappheit und Vertrauen.

Doch sie irrt, wo sie diese Qualitäten ausschliesslich an Material bindet.
Im 21. Jahrhundert ist Regelknappheit die neue Basis des Vertrauens.

Bitcoin beweist, dass sie global funktioniert.
Infinity-Economics zeigt, wie man sie in reale Ökonomie überführt.

Der innere Wert nativer Blockchains ist keine Spekulation.
Er ist die Institutionalisierung von Verlässlichkeit –
ohne Mittelsmann, ohne Zwang, ohne Gnade.

Und genau das ist es,
was gutes Geld schon immer leisten musste.



Kiana Kipper

About the author 

Kiana Kipper

Kiana Kipper (KiKi) ist eine entschlossene Kritikerin der derzeitigen Klimapolitik, der Einschränkungen durch Corona-Massnahmen und der zunehmenden Einmischung in persönliche Freiheiten. Sie sieht mit Sorge, wie menschenunwürdige Vorschriften und Gesetze die Bürger einschränken und immer mehr Steuern von den Regierenden eingetrieben werden.

Aus diesem Grund ist Kiana begeistert von allem, was mit nativer Blockchain zu tun hat. Mit ihrem Abschluss in Informatik strebt sie danach, Arbeit und Privates miteinander zu verbinden. Sie arbeitet eng mit Unternehmen und Start-ups zusammen, um spannende neue Anwendungen zu entwickeln. KiKi ist bekannt dafür, komplexe Themen verständlich zu erklären, und hat sich eine treue Community in der native Blockchain-Szene aufgebaut.

Kiana hält gerne Lesungen, Vorträge und Workshops ab und ist immer für ein kollegiales Gespräch über alles rund um Blockchain zu haben. Also, wenn du Fragen hast oder einfach nur quatschen willst – schreib ihr!

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